Foto: ZDH/Boris Trenkel & Peter Lorenz
Zum 72. Mal sind am 9. Dezember 2023 im bcc Berliner Congress Center die Bundessiegerinnen und Bundessieger in Europas größtem Berufswettbewerb ausgezeichnet worden. Den Bundessieg in ihrem Gewerk haben 113 junge Ausnahmetalente der handwerklichen Berufsausbildung bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ 2023 errungen und sich dabei gegen insgesamt 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgesetzt.
Bundessieger im Holz- und Bautenschutz, Fachrichtung Bautenschutz, wurde der NRW-Landessieger Ben Lemke aus Recklinghausen. Seine erfolgreiche Ausbildung absolvierte er im DHBV-Mitgliedsunternehmen Dirk Hünninghaus GmbH in Wuppertal sowie an der Berufsschule Krefeld und der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte in Wesel.
Auf dem Bild auf der Startseite ist Ben Lemke mit seinem Ausbilder Damian Kamionka der Dirk Hünninghaus GmbH zu sehen.
2. Bundessieger wurde Julian Laaser, Landessieger aus Berlin vom Ausbildungsbetrieb Bautenschutz Nord GmbH Berlin, und 3. Bundessieger der Landessieger von Niedersachsen Lukas Henze aus Celle, der im Familienunternehmen Henze ausgebildet wurde.
In der Fachrichtung Holzschutz gab es in diesem Jahr keine Bewerber.
Ben Lemke mit Michael Kellner und dem Handwerkspräsidenten Jörg Dittrich.
Foto: ZDH/Boris Trenkel & Peter Lorenz
Interview mit Ben Lemke
Guten Tag und herzlichen Glückwunsch zum Bundessieg Herr Lemke!
Erzählen Sie mal, wie haben Sie erfahren, dass es den Beruf „Holz- und Bautenschützer“ gibt?
„Über den Beruf des Holz- und Bautenschützers erfuhr ich über die Internetseite des DHBV, als ich mich entschied, eine handwerkliche Lehre im Bereich Bauen im Bestand zu beginnen.“
Warum haben Sie sich für diese Berufsausbildung entschieden?
„Ich war auf der Suche nach einer Ausbildung, die verschiedene Fähigkeiten vermittelt und mehrere Gewerke verbindet, um schwerere Schäden an Bauwerken zu beheben. Da erschien mir der Handwerksberuf Holz und Bautenschutz die beste Wahl zu sein.“
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?
„Mir gefallen vor allem die immer wieder unterschiedlichen Tätigkeitsgebiete, Einsatzorte und Vielfalt der Aufgabenbereiche. Außerdem ist es am Ende des Tages schön zu sehen, etwas geschafft zu haben.“
War es im Nachhinein eine gute Entscheidung, diesen Lehrberuf für Ihre berufliche Zukunft zu wählen?
„Das war es definitiv. Ich würde mich heute wieder so entscheiden.“
Würden Sie anderen Berufsanfängern den Beruf „Holz- und Bautenschützer“ empfehlen?
„Ja, ich würde den Beruf weiterempfehlen, da es zu viele Unqualifizierte gibt, die „unsere“ Arbeit machen. Gut ausgebildete Gesellen sind deshalb im Holz- und Bautenschutz wichtig. Davon abgesehen denke ich, dass die Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern und Handwerkerinnen in der Gebäudesanierung weiterhin stark ansteigen wird.“
Was muss man Ihrer Meinung nach mitbringen und wozu muss man bereit sein, um Spaß an dem Beruf zu haben?
„Man sollte körperlich einigermaßen fit bzw. kräftig genug sein (was generell für jedes Bauhandwerk gilt) und handwerkliches bzw. technisches Interesse mitbringen. Den Rest lernt man dann auf der Baustelle.“
Wie sehen jetzt nach der Beendigung der Ausbildung und als Bundessieger Ihre Zukunftspläne aus?
„Aktuell studiere ich Bauingenieurwesen, um auf das, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe, weiter aufzubauen. Was genau die Zukunft bringt wird sich zeigen, allerdings möchte ich definitiv im Bereich des Bauens im Bestand bleiben.“
Vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre private und berufliche Zukunft!
Hintergrundinformationen über die Deutsche Meisterschaft im Handwerk (DMH)
Die „Deutsche Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ ist in Deutschland und Europa einzigartig: In über 130 Gewerken messen sich in bis zu vier aufeinander aufbauenden Ebenen die besten Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Ausbildung. Das heißt: Mehr als 3.000 Jugendliche starten deutschlandweit in den Wettbewerb um den Bundestitel in ihrem Gewerk.
Die DMH steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Ausrichter der Deutschen Meisterschaft im Handwerk und des Wettbewerbs „Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk. Dabei werden sie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt.
Gestartet wird auf der Innungs- oder Kammerebene: Die besten Prüflinge des Jahres messen sich in praktischen Aufgaben. Dabei gilt es, das ganze Können der Ausbildung abzurufen und das eigene Handwerk unter Zeitdruck zur Perfektion zu bringen. Schon auf der darauffolgenden Landesebene können sich die Siegerinnen und Sieger für ein Weiterbildungsstipendium bewerben, das sie in ihrer Bildungskarriere fördert, etwa bei der Meisterausbildung. Zusätzlich können sich die rund 900 Landessiegerinnen und Landessieger in den Bundeswettbewerben messen, die die Fachverbände ausrichten.
Die vollständigen Siegerlisten (bundesweit sowie nach Bundesländern sortiert) und Fotos der Veranstaltung finden Sie unter www.zdh.de/dmh.