Schäden am Holz durch Anobien (Holzwurm), Echter Hausschwamm, Feuchtigkeit im Dachgebälk, Fäulnis… Ein Fall für qualifizierte und geprüfte Holzschützer vom DHBV
Holzschäden haben die verschiedensten Ursachen. Sie zu beseitigen und das Holz dauerhaft vor Anobien, Hausschwamm oder andere Holzzerstörer zu schützen ist ein Arbeitsgebiet für erfahrene und qualifizierte Holzschützer.
Als organisches Produkt ist Holz den Gesetzen des natürlichen Stoffkreislaufes unterworfen. Holzzerstörende pilzliche und tierische Organismen können Holz in seine ursprünglichen Bestandteile wie Kohlendioxid, Wasser und Mineralstoffe zerlegen und führen es auf diese Weise dem Kreislauf der Natur erneut zu. Wurde Holz von Pilzen oder tierischen Holzschädlingen befallen, ist es wichtig, zunächst die Art, Ausbreitung und Schwere des Befalls genau zu ermitteln. Denn grundsätzlich gilt: Nicht alles, was für den Laien wie ein Schädlingsbefall aussieht, erfordert weitreichende Bekämpfungsmaßnahmen. Andererseits können tragende Hölzer, z. B. Stützen und Balken, bei Befall durch Holzschädlinge ihre Tragfähigkeit verlieren und bei unsachgemäßer Instandsetzung zu einer Gefahr für die Bewohner werden. Entscheiden kann hier nur ein erfahrener und qualifizierter Bausachverständiger für Holzschutz oder eine sachkundige Holzschutz Fachfirma. Sachkundige Fachbetriebe sind z. B. im Besitz des „Sachkundenachweises Holzschutz am Bau“.
Holzzerstörende Pilze
Zu den Holzzerstörern, die Holzbestandteile abbauen, gehören überwiegend Pilze, deren Sporen allgegenwärtig sind. Unter bestimmten Umweltbedingungen keimen diese aus und können dann ihr Zerstörungswerk beginnen. In der Regel setzt dieser Vorgang allerdings eine Holzfeuchte von über 20% voraus, bezogen auf das Trockengewicht des Holzes. Die vier wichtigsten in Gebäuden vorkommenden Bauholzpilze sind der „Echte Hausschwamm“, der „Braune Keller- oder Warzenschwamm“, der „Weiße Porenschwamm“ und der „Eichenporling“. Erkennbar sind sie an ihrem Myzel und bei fortgeschrittenem Befall an ihrem Fruchtkörper sowie den arteigenen Zerstörungsmerkmalen des befallenen Holzes (Braun- oder Weißfäule). Das Myzel ist ein watteartiges Geflecht aus Zellfäden. Es durchzieht das Holz oder wird auf dessen Oberfläche sichtbar. Ist das Myzel ausreichend stark, werden Fruchtkörper gebildet. Dies sind flache, fladenartige Gebilde, die sich je nach Pilzart in Form und Farbe voneinander unterscheiden. Nur ein nachweislich qualifizierter Holzschutz Spezialist kann bei gründlicher Untersuchung die zweifelsfreie Zuordnung eines vorgefundenen Pilzes vornehmen.
Echter Hausschwamm
Aufgrund verschiedener Besonderheiten in seinen Lebensbedingungen nimmt der Echte Hausschwamm unter den holzzerstörenden Pilzen eine Sonderstellung ein. So ist er nicht nur der mit Abstand gefährlichste, sondern zugleich auch der am schwierigsten zu bekämpfende Holzzerstörer. Er tritt in Keller-, Erd- und Dachgeschossen von Alt- und Neubauten auf, wobei Nadelholz seine bevorzugte Lebensgrundlage bildet. Als einziger Holzpilz greift der Echte Hausschwamm auch auf trockenes Holz über und leitet das zur Zersetzung nötige Wasser mithilfe seines Myzels oft über mehrere Meter. Er durchwächst dabei Mauerwerk und sogar Beton und breitet sich häufig über mehrere Stockwerke aus. Hinzu kommt, dass aufgrund der versteckten Lebensweise ein akuter Schwammbefall oft längere Zeit unerkannt bleibt, da erste Befallsanzeichen für den Laien nur schwer erkennbar sind und entsprechend übersehen werden.
Wegen dieser Eigenschaften werden bei einem Befall durch den Echten Hausschwamm häufig sehr viel umfangreichere und kostspieligere Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich als bei Schäden durch Kellerschwamm, Porenschwamm oder anderen Pilzarten. Liegt ein Pilzbefall vor, muss deshalb zunächst durch einen Bausachverständigen oder qualifizierten Holzschutz Fachmann eine Pilzbestimmung erfolgen. Denn nur ein Sachkundiger für Holzschutz verfügt über die notwendige Erfahrung und Sachkenntnis, um die erforderlichen Schwammbekämpfungsarbeiten einzuleiten.
Selbsternannte Spezialisten nehmen häufig andere und nicht zum Echten Hausschwamm zuzuordnende Pilzschäden zum Anlass für teure und überflüssige Sanierungsarbeiten oder führen unsachgemäße Bekämpfungsarbeiten durch, die später zu noch weit größeren Schäden führen.
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Artikel zu holzzerstörenden Pilzen finden Sie hier in unserem Online-Lexikon
Holzzerstörende Insekten
Bei den holzzerstörenden Insekten handelt es sich in unseren Regionen in erster Linie um Käfer. Hierbei ist allerdings deutlich zu unterscheiden zwischen Frischholzinsekten, die lebende Bäume und frisch geschlagenes Holz befallen, und Trockenholzinsekten, die ihre Eier in Risse und Spalten von trockenem, verbautem Holz ablegen. Die daraus schlüpfenden Larven sind die eigentlichen Bauholzzerstörer, da sie bis zu ihrer Verpuppung im und vom Holz leben. Entsprechend bleibt der Schaden, den sie anrichten, zunächst unentdeckt. Erst wenn sie als vollentwickelter Käfer das Holz verlassen, weisen deutlich erkennbare Schlupflöcher, auch Ausfluglöcher genannt, auf aktiven Schädlingsbefall hin.
Den größten Schaden verursacht in unseren Breiten der Hausbockkäfer, auch „Hausbock“ genannt. Er befällt verbautes Nadelholz und findet als wärmeliebendes Insekt gerade auf Dachböden optimale Entwicklungsbedingungen. Seine Larven fressen ovale Gänge in das dort verbaute Holz und können dieses bis zur totalen Vermulmung zerstören. Hinweise auf Insektenbefall sind feines Bohrmehl, das im fortgeschrittenen Stadium aus Fluglöchern oder Rissen herausrieselt. Die Fluglöcher des Hausbockkäfers sind überwiegend oval mit Abmessungen von etwa 3×5 bis 5×10 mm.
Klopf- und Pochkäfer (Anobiiden, Holzwurm)
Weitere tierische Holzzerstörer sind der „Gewöhnliche Nagekäfer“, im Volksmund „kleiner Holzwurm“ genannt, der Trotzkopf, der Bunte Nagekäfer und der Gekämmte Nagekäfer. Hinsichtlich ihres Zerstörungswerkes unterscheiden sie sich allerdings deutlich voneinander. Zwei der genannten Käfer bevorzugen pilzbefallenes Holz und weisen auf einen weit umfangreicheren und verborgenen Pilzschaden hin. Desgleichen gilt: Nicht jeder Käfer, den man in der Nähe von verbautem Holz auffindet, ist ein Holzschädling. Entscheiden kann auch hier nur der Fachmann, auf dessen Rat man in keinem Fall verzichten sollte. Denn nur er ist in der Lage, bei aktivem Schädlingsbefall die geeigneten Sanierungsmaßnahmen zu wählen und anzuwenden.
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